
Weltkulturerbe

Die kleine Stadt Oruro war zur Zeit der spanischen Kolonie
und in den ersten 100 Jahren der Republik eine wohlsituierte Bergbaustadt deren
Wirtschaftslage den großen Städten der Welt zu vergleichen war. Oruro befindet sich
über mehr als 3,7 Tausend Meter über dem Meerspiegel und aus diesem Grund ist ihrer
Karneval auch als die höchstgelegene Karnevalsfeier der Welt bekannt. Die Stadt
liegt ungefähr „drei Busstunden südlich von La Paz, und ist mit etwa 265
Tausend Einwohnern (Volkszählung 2012) die fünftgrößte Stadt Boliviens“[2].
Dieses Fest ist eines der wunderschönsten und
prächtigsten kulturellen Ausdrücke, die es gibt. Mehr als 100 Tausend Touristen
aller Welt, die von der Berühmtheit des Karnevals von Oruro angelockt werden,
besuchen jedes Jahr die Stadt. Sie haben dort die Möglichkeit, um ca. 20 Tausend
Tänzer und Tänzerinnen, die auf den Straßen bunte Trachten und beeindruckende
Masken tragen, zu bewundern.
Der Ursprung
Der Karneval von Oruro
ist eine heidnische-religiöse Feier, die im Laufe ihrer Geschichte ihren
kulturellen Wurzeln behalten hat.
Es gibt unterschiedlichen
Hypothesen, Mythos und Legenden über den Ursprung der Karneval von Oruro, der
ungefähr im Jahre 1783 begann. Eine dieser Legenden geht auf die Geschichte
eines Räubers names „Chiru Chiru“ zurück, der in einem verlassenen Stollen des
Berges Pie de Gallo in Oruro lebte
und „bei einem seiner nächtlichen Streifzüge von einem Arbeiter tödlich
verletzt worden war. In seiner Sterbestunde wurde der Räuber von einer
wohltätigen Jungfrau des Ortes zu seiner Höhle geführt. Am folgenden Tag war
die Überraschung der Bergarbeiter der Umgebung groß, als sie die Leiche des
Räubers fanden und bei dieser das wundervolle Bild der Jungfrau María, Virgen de la Candelaria oder Virgen del Socavón, die am Kopfende des
armseligen Betts des Räubers wachte. [3].
Einige Zeit später
erinnerten sich die Bergleute daran, dass der Stollen in dem Berg Pie de Gallo den Namen "Stollen der
Jungfrau" (Socavón de la Virgen) trug. In den darauf folgenden Jahren
sollte das Fest der Virgen de la
Candelaria, deren Jahrestag der 2. Februar ist, mit großem Pomp gefeiert
werden. Um die Virgen und Patronin der Bergleute zu ehren, verkleideten die Bergarbeiter
sich als Teufel, der Schützer der Bergabeiter.
Zurzeit sind
ungefähr 60 folkloristische Tanzgruppen, die zum Ehre der Jungfrau Maria del Socavón tanzen.
Wann und wie fängt der Karneval an?

In dieser Zeit kann man
auf den Straßen Oruros mehrere Tanzproben von den Tanzgruppen anschauen. Die
Musik und unterschiedliche
Rhythmen erfreuen schon die Fußgänger. Aber nicht nur die Tänzer und
Tänzerinnen sind in Bewegung, sondern auch die hunderten von Handwerker und Handwerkerinnen, die jedes
Jahr das
Publikum mit ihren originellen und
wunderschönen Masken und Stickarbeit überraschen. Diese Handwerker arbeiten Tag und Nacht, um
die Kostüme für mehr als 20 Tausend Tänzer und Tänzerinnen fertig zu machen.
Morenada, Diablada,
Caporales, Llamerada, Kullawada, Tobas, Negritos de la Saya, Inkas, Suri
Sicuris, Antawaras, Pujllay, Tinkus sind u.a. einigen von den Tänzen, die an der Wallfahrt oder Umzug teilnehmen.
Jeder Tanz, jedes Kostüm, jede Choreographie und jede Musik hat eine
ursprüngliche und kulturelle
Bedeutung die dieser Karneval zum Weltkulturerbe gemacht haben.

Nach mehreren
Tanzstunden, kommen die Tänzer und Tänzerinnen in die Kirche der Jungfrau María
del Socavón, wo die große Wallfahr zum Ende geht. Alle Tänzer und Tänzerinnen
sind da erschöpft,
zufrieden und dankbar, weil sie ihre Wallfahrt
zum Ende bringen konnten. Viele von den Tänzer und Tänzerinnen, die zum ersten
Mal getanzt haben, versprechen der Jungfrau, drei Jahre hintereinander zu
tanzen. Ich
habe jedes Jahr vor der Jungfrau María del Socavón nur geweint, das Gefühl, das man da hat, wenn man in die
Kirche reinkommt, ist einfach
unbeschreiblich.
So feiert man den
höchstgelegenen Karneval der Welt, es lohnt sich die kleine Stadt Oruro während
dieser Metamorphose zu besuchen.
Comentarios
Publicar un comentario
Comentarios: